War das Hammer!
Survival-Run 2015 in Hodenhagen
Wir starteten morgens um 8 Uhr mit Thorsten, Rena und Rani Richtung Hodenhagen. Ich hatte gemischte Gefühle, denn Hangeln und Klettern gehören nicht zu meinen Stärken. Auf den Matsch und das Kriechen freute ich mich hingegen. Aber was soll’s, zu einem Survival-Run gehört halt alles dazu.
Die Anfahrt war entspannt und wir kamen gut durch. Bei der Startnummernausgabe lief nicht alles nach Plan, denn wir standen eine gute Stunde an. Die erste Hürde war geschafft, als wir die Startnummern in den Händen hielten. ;-)))
Wir trafen dort auch noch auf Tatti mit Familie, Leif mit seiner Frau Anja sowie Astrid und Jürgen, die diesen Parcours ebenfalls bewältigen wollten.
Als um 10 Uhr die Kinderläufe starteten, wurde das Wetter besser und die Sonne kam durch. Das alles ging an mir vorbei. Ich sah nur die gut 4 Meter hohe Bretterwand (die man lediglich mit Hilfe eines Seils erklimmen musste) und die eben so hohe Strohballenwand. Ich dachte nur: „Scheiße, wer ist nur auf die Idee gekommen, hier mitzumachen?!“ Naja, diese Frage bleibt dann mal lieber unbeantwortet im Raum stehen.
Gegen 13 Uhr starteten dann die „ Großen“ mit 8 oder aber auch mit 16 km unter dem Motto „lass dich nicht fressen“. Wir starteten in mehreren Gruppen im 10 Minuten Takt, da sonst zu viele Läufer auf einmal an die Hindernisse gekommen wären. In der ersten Welle war Thorsten dabei, der sich für die 16km eingetragen hatte. Endlich folgte dann die zweite Welle und die Stimmung unter den Läufern war toll, alle waren relativ entspannt. Der Moderator stimmte uns gut auf den Lauf ein. Dann konnten wir endlich in der dritten Welle starten. Leif, Tatti, André und ich taten uns als Gruppe zusammen um die Hürden als Team besser bewältigen zu können. Astrid und Jürgen haben wir leider aus den Augen verloren. Es ging aber das Gerücht herum, dass beide herrlich kostümiert den Lauf bestritten haben. (Ich warte noch auf die freigeschalteten Bilder vom Survival-Run).
Ich glaube, Adrenalin hatten wir alle genügend im Blut, da wir nicht wussten was außer der hohen Bretterwand und den Strohballenhürden noch so auf uns zukommen würde. Die erste Hürde bestand aus ein paar Baumstämmen wo man einfach nur drüber hüpfen musste. Nichts Schlimmes – so konnte es weitergehen. Es ging Richtung Wald. Der Boden war noch vom Regen aufgeweicht und leicht rutschig. Die nächsten Hürden bestanden nur aus ein paar Brettern auf 50 cm Höhe. Alles kein Problem. Es ging durch eine Wasserfontäne. Alle wurden total nass, quietschten aber vergnügt. Dann ging es steil bergauf, bergab, bergauf, bergab bergauf kriechend unter einer Plane durch. Der Sand klebte. Wasser kam uns entgegen. Es machte allen Spaß. Oben wartete wieder eine Dusche auf uns. Das Wasser roch nicht wirklich gut. Nee - und schmeckte auch nicht wirklich. Weiter ging es einen Abhang herunter halb auf dem Po rutschend halb auf den Beinen laufend. Der Sand klebte überall. Ü b e r a l l. Machte nichts – weiter. Die Laufroute im Wald war uneben, teilweise eng. Dicke Äste und Zweige lagen kreuz und quer. Das meisterte ich alles im Blindflug, da ich vorsichtshalber ohne Brille lief. André ging es anscheinend nicht schnell genug, da er noch Zeit fand sich unterwegs ein paar Blaubeeren zu pflücken. Unser Team blieb aber vollzählig. Ein tolles Gefühl, dazu zu gehören. Wir liefen durch wadentiefe Pfützen in denen uns der Modder bis zum Allerwertesten hochspritzte. Der Weg war nach wie vor uneben, aber die Motivation bei uns allen noch voll da. Dann kriechen und hüpfen im Wechsel. Das Kriechen störte mich nicht, ich bin ja klein und kam sehr gut durch nur das Drüber…. ging aber auch. Die nächsten Hindernisse kriege ich nicht mehr in die richtige Reihenfolge. Wir stießen auf kreuz und quer gespannte Seile, einen Nebeltunnel wo man wirklich nicht viel sehen konnte, balancierten über Baumstämme, drei Hürdenkombinationen aus Strohballen, Gatter, hüfthohe Matschkuhlen, rutschigen Untergrund und immer wieder Wasser, Wasser, Wasser. Nach einer ca. 1,80 Meter hohen Bretterwand ging es weiter zum Schwimmen. Rena und Rani standen am Rand und feuerten uns an. Meine Kraft ließ nach. Ich schaffte es nicht mehr. Ein freundlicher Rettungsschwimmer der DLRG zog mich erfolgreich aus dem Wasser ans Land. - P e i n l i c h - Ich durfte jetzt die Nichtschwimmerrunde laufen und schon wartete das nächste Hindernis auf uns. Ein mit Folie bespannter Berg. Seile warteten auf uns. Schei… Wie sollte ich das nur schaffen? Es ging aber deutlich leichter als es aussah. In unserem Team waren auch keine Verluste zu verbuchen. Wir liefen weiter. Das Ziel war in der Nähe. Wir schleppten noch eine Runde Autoreifen und dann war sie da - die 4 Meter hohe Bretterwand. Gott sei dank gab es zwei Schwierigkeitsgrade, um dieses Hindernis zu bezwingen. Ich schäme mich nicht die leichtere Variante gewählt zu haben, da sich dort auch gestandene Männer anstellten. Tatti war tapfer und versuchte sich an der schwierigeren Möglichkeit. André war schon oben und wartete auf uns. Der war wohl geflogen, denn ich quälte mich immer noch damit ab, hoch zu kommen. Oben angekommen, endlich mal wieder etwas Leichteres. Einfach nur rutschen. Und ratet mal - Richtig - wieder einmal Wasser. Das letzte Hindernis lag nun vor uns. Eine Mauer aus mehrstöckigen Strohballen. Die Gemeinschaft bei so einem Lauf ist toll. Viele halfen sich gegenseitig, um die letzte Hürde zu bewältigen. Einfach Toll. Natürlich gibt es auch hier die übermotivierten, rücksichtslosen Arschlöcher. Aber die sind es nicht wert, erwähnt zu werden. Zieleinlauf - fast gleichzeitig mit Thorsten - wir 8 km und er 16 km. Unser Fanclub wartete schon. Wir duschten und genossen noch eine einstündige Safari-Bustour durch den Park. Die Tiere waren zum Greifen nahe. Der angrenzende Freizeitpark mit seinen Fahrgeschäften für groß und klein gehört dazu. Es lohnt sich.
Das Ende der Geschichte; Ich war müde, kaputt, war so etwas von dreckig aber glücklich. Und ich kenne jetzt schon ein paar Wiederholungstäter. ;-))))
Übrigens steht auf meiner Urkunde: „ wurde nicht gefressen“
(Birgit M. / Lauftreff Wedel)