Herausforderung zum Saisonabschluss

Der 25 km Lauf in Quickborn

„Ein 25 km Lauf mitten im November? Ihr spinnt doch. Bei minus 10 Grad im Schneesturm und mit Glatteis laufen? Neee, also wirklich…“ Das war die allgemeine Antwort wenn ich Freunden und Familie begeistert von meinen Plänen berichtet habe, dieses Jahr am 17. November zum ersten Mal über eine für mich ungewohnt lange Distanz von immerhin einem Halbmarathon plus 4 km beim Quickborn-Lauf zu starten.

 

Quickborn2013 Lena klein
Eine glückliche und zufriedene Lena.

Ein wenig mulmig wurde mir bei dem Gedanken an die möglichen Wetterbedingungen in Quickborn schon, doch am Sonntag war es dann endlich so weit und ich stand bei angenehmen 8 Grad Celsius ohne Schlittschuhe und mit sechs meiner Lauftreff-Wedel Mitstreiter zwischen kunterbunt  gekleideten und ebenso verrückten Läufern an der Startlinie.
Nach erfrischender Aufwärmgymnastik ging es um Punkt 10 Uhr endlich raus auf die Strecke. Vorbei an klatschenden Helfern und Anwohnern Kilometer für Kilometer durch Quickborn und Umgebung. Am Anfang schienen die Kilometerschilder nur so an mir vorbei zu fliegen. Es war ein unglaubliches Gefühl inmitten von all den anderen Läufern durch Wälder und an Feldern vorbei zu laufen und die frische Novemberluft einzuatmen. Doch irgendwann wurde auch meine anfängliche Euphorie ein wenig gedämpft, als mir bei Kilometer 10 dann doch bewusst wurde, dass es noch 15 km bis zum Ziel waren und die Puste so langsam aber sicher zu schwinden schien. Sind alle Strecken über 10 km für mich noch absolutes Neuland, schienen meine Mitstreiter um mich herum bestens zu wissen, wie sie sich zu verhalten hatten. Bei Kilometer 15 sah ich aus dem Augenwinkel auf einmal, wie plötzlich sämtliche Proteinriegel und Energiegels gezückt wurden, um sich für die noch vor uns liegenden 10 km zu wappnen. Während ich mich mit einigen Schlucken Wasser am Verpflegungsstand zufrieden gab, schienen die Abstände zwischen den Kilometerkennzeichnungen immer größer zu werden. Ganz ohne jegliches Zeitgefühl ging es dann aber doch immer und immer weiter. Ich danke an dieser Stelle besonders dem Herrn in der dunkelblauen Laufjacke, dem ich Schritt für Schritt fokussiert hinterher gelaufen bin und der mich unwissend sicher ins Ziel gebracht hat.
Schon vorher wurde ich vor den letzten Kilometern gewarnt, die bergauf gehen sollten und so war ich mental für den

Quickborn2013 Rainer klein
Geschafft! Rainer beim Zieleinlauf.

Anstieg ab dem 23. Kilometer gewappnet. Die letzten Minuten lief ich wie in Trance. Zwar schmerzten die Beine und die Rippen, aber die Erkenntnis in wenigen Minuten einen 25 Kilometer Lauf zu beenden ließ mich mutwillig grinsen. Am schönsten ist für mich bei einem Lauf, wenn man die Stimme des Moderators an der Ziellinie herüber schweben hört. Mit allerletzten Reserven ging es für mich in den Schlussspurt und über die Ziellinie, an der schon meine Mitstreiter des Lauftreffs und meine stolze Oma auf mich warteten. Erschöpft aber überglücklich nahm ich meine Medaille entgegen.
Nach einer tollen Siegerehrung mit Tombola, bei der der Lauftreff mit 3 Pokalen für den Sieg in verschiedenen Altersklassen (naja gut, in meiner Altersklasse war ich die einzige…), zwei Salatdosen und einem neuen Laufshirt für Manfred heraus ging, bin ich zufrieden ins Auto gestiegen und bedanke mich beim Lauftreff Wedel für ein tolles halbes Jahr und einen genialen Saisonabschluss.

Lena

PS: Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle besonders an Rainer, der auch erstmalig die 25 km unter seine Schuhsohlen nahm und eine tolle Zeit lief.