Laufwochenende 2012

St. Peter-Ording

Einmal jährlich organisiert der Lauftreff Wedel ein sogenanntes Laufwochenende. Im letzten Jahr hatte uns unsere erste Teilnahme trotz heftigen Muskelkaters so gut gefallen, dass wir auch dieses Jahr wieder teilnahmen.

Am Freitag nach der Arbeit sind wir bei strahlendem Sonnenschein losgefahren. Als wir uns St.-Peter-Ording näherten, türmten sich dort rabenschwarze Wolken. Wir genossen noch das besondere Licht, das die tiefstehende Abendsonne auf die rotbraunen Felder, die grünen Wiesen und die weißen Häuser warf. Kurz darauf jedoch verschwand die Sonne und der Wind trieb Regen- und Schneeschauer über uns hinweg.

In der Sportschule CAMPUS NORDSEE kamen uns etliche Läufer entgegen, die schon früher angereist waren und vor dem Unwetter bereits einen ersten Lauf (z.T. nur bis ins nächste Café) absolviert hatten. Wir bezogen unser freundliches, aber kaltes Zimmer und trafen dann alle Anderen beim Abendessen. Später saßen wir in einem gemütlichen Raum, wo André mit lustigen Filmchen zur Unterhaltung beitrug. Aber wir waren ja nicht zum Spaß hier, deshalb gab es noch einen interessanten Film über die Vorbereitung von deutschen Marathonis auf die Olympiaqualifikation. Leider schaffte es keiner der Läufer, obwohl sie sich gequält und alles andere ihrem großen Ziel Olympia untergeordnet hatten. Nein, so mögen wir uns nicht quälen!

LaufABC
Vorbereitung auf das Lauf-ABC im Stadion...

Oder doch? Am Sonnabendmorgen um 6:30 klingelte der Wecker, Eisblumen bedeckten unser Fenster (von außen). So bibberten wir uns nach draußen und trafen auf dem dunklen Parkplatz die ganze Gruppe – sage und schreibe 40 Lauftreffler aus Wedel - zu einem langsamen „Frühstückslauf“, der so langsam war, dass wir kaum warm wurden. Aber Dunkelheit und Eisbildung gemahnten zur Vorsicht, daher mieden wir auch die Strecke auf dem Deich.

Das Frühstück schmeckte dann ganz hervorragend, hatten wir doch schon etwas geleistet!
Danach folgte die Besprechung der Aktivitäten für das nächste Jahr und der Gestaltung des neuen Flyers. Toll, dass sich immer Aktive finden, die Aufgaben übernehmen, organisieren oder sich anderweitig engagieren!

Nach langem Stillsitzen waren wir froh, dass wir uns nun auf dem Sportplatz dem Lauf-ABC widmen konnten. Im Schatten war es eisglatt, aber eine Hälfte des Ovals lag warm in der Sonne und musste unseren Ansprüchen genügen. In drei Gruppen wurde geskippt, gehüpft und gesteigert gelaufen, dass es nur so eine Freude war! Im Gegensatz zum letzten Jahr hatten einige noch nicht genug und haben vor der Mittagspause noch (freiwillig!) einen kleinen Lauf zum Deich gemacht. Der Blick über die Salzwiesen auf die Brandung und das Meer bei strahlendem Sonnenschein war wunderschön.

Kräftigung
... und Kräftigungsübungen in der Halle.

Nachmittags war Zirkeltraining angesagt. In der Sporthalle hatten Rolf, Sylvia und Bernd viel Mühe verwandt und ein vielfältiges Kräftigungsprogramm für unsere Muskeln entworfen. Zum Aufwärmen wurde eine lustige Polonaise über Bänke und Kästen veranstaltet. Für drei Leistungsgruppen gab es je zehn Stationen, an denen Muskeln beansprucht wurden, von deren Existenz wir vorher nichts wussten. So mancher stellte sich insgeheim die Sinnfrage: wozu muss eine Hausfrau (Gruppe 1) Liegestütze können?  Wie auf dem Kasernenhof wurde die aktive Phase von 2 x 30 Sekunden je Station ausgerufen, dann ging es zur nächsten Übung. Aber im Kollektiv quält es sich ja leichter. Wenn man sich doch nur zuhause so motivieren könnte!

Trotzdem hatten wir noch Lust auf Laufspiele, aber dazu lud der nasse und glatte Rasen nicht ein. Daher gingen wir gleich zur Disziplin Kaffee und Kuchen über. Gerd hatte super leckeren Kuchen extra aus Blankenese mitgebracht! Schnell waren die Bleche geleert, da zauberte Birgit noch ein Tablett voller Spinnen hervor! Mancher hatte Hemmungen, die Krabbeltiere zu verspeisen, so echt sahen sie auf den Muffins aus.

Muffin
"Ich glaube ich Spinne" dachte das Muffin,
bevor es genüsslich verspeist wurde.

Im Anschluss hatten wir zwei Stunden zur freien Verfügung, die einige für einen Spaziergang ans Meer (z.B. zu einem Irish Coffee im Pfahlbau) nutzten, andere zu einem Saunabesuch. Wolfgang und Christine beobachteten ein Team des NDR, das Reiter auf Kühen filmte.

Nach dem Abendessen in der Mensa trafen wir uns wieder in unserem Gruppenraum zum gemütlichen Abendprogramm. Nach den aktuellen Fotos des Tages (lustig, diese Verrenkungen!) gab es von Meike einen Bildervortrag über ihre und Hardys Reise nach Peru. Über die vielen positiven Rückmeldungen haben wir uns sehr gefreut! Doris vervollständigte den Abend mit schaurigen Krimirätseln. Wir waren aber schon vom letzten Jahr gut in Übung und die Lösungen ließen nie lange auf sich warten. Von Bier und Wein leicht erheitert (oder ermüdet) gingen wir spät schlafen. Aber die Nacht war ja wegen der Zeitumstellung eine Stunde länger. Nachts weckte uns Regen, der auf unser Dachfenster trommelte.

Am Sonntagmorgen kam aber zum Glück wieder die bestellte Sonne durch. Das Frühstück war so lecker, dass es schwer fiel sich zu beschränken. Stand doch der zweistündige Lauf an!

Nach Räumung unserer Zimmer starteten wir um zehn Uhr bei strahlendem Sonnenschein. In drei verschieden schnellen Gruppen liefen wir den Deich entlang Richtung Norden. Gruppe 1 über die Seebrücke bis auf den breiten Strand, an den Wellen entlang (Christine wollte sogar schwimmen – brrr!) und an einem Priel zurück. Die Gruppen 2 und 3 liefen noch weiter durch die nördlich gelegenen Dünen. Während Gruppe 3 den festen Untergrund zurück bevorzugte, durchquerte Gruppe 2 bis zur Seebrücke mutig 3 Priele, immer die verwunderten Blicke der Ausflügler im Nacken (die laufen ja immer noch…). Durch die Salzwiesen und wieder über den Deich zurück haben nach zwei Stunden alle heil den Campus erreicht. Wir hatten viel Spaß und waren auch etwas stolz.

Nach kurzen Dehnübungen und einer heißen Dusche machten wir uns auf den Weg nach Tönning zum „Goldenen Anker“, wo es das verdiente Mittagessen gab. Nach dem Essen ging es Richtung Heimat.

Wir haben auch dieses Laufwochenende wieder sehr genossen. Obwohl wir nicht faul gewesen waren, hatten wir nicht solchen Muskelkater wie das letzte Mal (vielleicht sind wir auch ein kleines bisschen besser trainiert?). Einige haben wir neu -, andere besser kennen gelernt, uns auf jeden Fall mit allen sehr wohl gefühlt. Ganz herzlichen Dank an Renate und Gerd für die gesamte Organisation und an alle, die zum guten Gelingen beigetragen haben! Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr.

Meike und Hardy Riebe